Video
Hier können Sie die Veranstaltung “Interreg Großregion und Energie”, die am 23. September in Saarlouis stattfand, wiedersehen:
Am 23. September 2021 veranstaltete das Programm Interreg V A Großregion in Saarlouis (Deutschland) einen Thementag zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Energiebereich. Die Veranstaltung brachte insgesamt ca. 100 Teilnehmer zusammen, die sowohl vor Ort als auch per Zoom teilnahmen.
Der Tag begann mit Begrüßungsworten von Peter Demmer, Oberbürgermeister von Saarlouis, und Knut Kempeni, Geschäftsführer der GBS GmbH Saarlouis. Die Stadt Saarlouis wurde Gastgeberin der Veranstaltung, da eines ihrer Stadtviertel vom Bau und der Renovierung von Sozialwohnungen im Rahmen des GReENEFF-Projekts profitiert hat.
Anschließend wies Christiane Fortuin, Geschäftsführerin des EVTZ Verwaltungsbehörde des Programms Interreg V A Großregion, auf die Ziele des Thementages hin. Sie erinnerte daran, dass die Auswirkungen des Klimawandels auf dem Gebiet der Großregion bereits sichtbar sind (Tornado im Jahr 2019, Überschwemmungen im Jahr 2021 u.a.) und dass die Bekämpfung des Klimawandels zu den Prioritäten des Programms Interreg Großregion gehört.
So wurden im Zeitraum 2014-2020 im Rahmen des Programms Interreg V A Großregion sieben grenzüberschreitende Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz mit insgesamt 12,9 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln gefördert. In wenigen Minuten stellten die Vertreter dieser sieben Projekte ihre Ergebnisse vor.
Als Mitveranstalter kam zuerst das Projekt GReENEFF, vorgestellt von Olaf Gruppe (ARGE Solar e.V.). Das Projekt hat ein grenzüberschreitendes Netzwerk von Akteuren im Bereich des Baus energieeffizienter Sozialgebäude geschaffen. Bis Juni 2022 werden dank dieses Projekts insgesamt 18 Pilotprojekte in allen Teilgebieten der Großregion umgesetzt.
Dann stellte Nadir Pieper (Stadtwerke Trier das Projekt Energiewaben GR vor. Das Projekt gewann 2019 den Regiostars-Preis in der Kategorie „Förderung der digitalen Transformation“. Im Rahmen des Projekts wurde ein technisches Konzept von miteinander verbundenen “Waben”-Energiezellen entwickelt, um Energie in den vier Ländern der Großregion gemeinsam zu nutzen und zu speichern. vertrat das Projekt und beantwortete Fragen der Teilnehmer.
Die beiden folgenden Projekte Power to Heat for the Greater Region’s Renewables, vorgestellt von Philippe André (Universität Lüttich), und PV follows function, vorgestellt von Eva Hauser (IZES gGmbH), zielen beide auf eine effizientere und wirtschaftlichere Nutzung von Energie ab. Das erste hat intelligente Wärmepumpen entwickelt, während das zweite an der Entwicklung integrierter Photovoltaik arbeitet. Beide Projekte haben aufgezeigt, dass die unterschiedlichen Normen in den Ländern der Großregion Hindernisse für eine wirksame grenzüberschreitende Zusammenarbeit verursachen.
Die praktische Umsetzung der neuen innovativen Technologien muss durch geeignete Ausbildungsmodule für Fachleute im Energie- und Bausektor begleitet werden. Dies ist das Ziel des Projekts Smart Energy 4.4, das von Martin Meyer (Kreisverwaltung Trier-Saarburg) und Dr. Michael Schäfer (Balthasar-Neumann-Technikum Trier) vorgestellt wurde. Durch die Entwicklung von gemeinsamen Berufsbildungsmodulen soll der Bedarf an Fachkräften in den Unternehmen der Großregion gedeckt werden.
Sabine Hoffmann (TU Kaiserslautern) stellte dann das Projekt Klimalabor Netzwerk (RCC-KN) vor, das Klimatisierungssysteme in Laboren entwickelt. Eine innovative Austauschplattform ermöglicht eine physische Verbindung zwischen Labors in der Großregion, um die Forschung zu beschleunigen.
Schließlich stellte Thomas Pornschlegel (Umwelt-Campus Birkenfeld, Hochschule Trier) das Projekt Greater Green vor, ein Meta-Cluster, das Unternehmen der Umwelttechnologien in der Großregion vernetzt.
Nach der Kaffeepause sprach ein Vertreter der Generaldirektion Regional- und Stadtpolitik der Europäischen Kommission per Videokonferenz aus Brüssel über die Zukunft der Interreg-Programme. Nicola De Michelis, stellvertretender Generaldirektor für Planierung und Umsetzung der Programme des Bereichs „Intelligentes und nachhaltiges Wachstum“, erinnerte zunächst daran, dass die erste Maßnahme der Von der Leyen-Kommission der „European Green Deal“ war. Von nun an müssen alle europäischen Politiken den Zielen dieses Paktes entsprechen, weshalb die Interreg-Programme einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der globalen Erwärmung und zum Umweltschutz leisten müssen. Generell spielen die grenzübergreifenden Regionen eine sehr wichtige Rolle bei der Schaffung eines gemeinsamen europäischen Rechtsrahmens.
Schließlich trafen sich politische Vertreter von vier Teilgebieten der Großregion zu einer Podiumsdiskussion, um über die Herausforderungen und Chancen des Energiesektors zu diskutieren:
- Claude Turmes, Minister für Energie und Raumplanung, Luxemburg
- Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, Saarland
- Erwin Manz, Staatsekretär, Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, Rheinland-Pfalz
- Marc Zingraff, Conseiller régional, Grand Est
(Leider konnte die Wallonie an diesem Tag nicht vertretet werden).
Zu den diskutierten Themen gehörten die Entwicklung neuer erneuerbarer Energien (unter anderem Wasserstoff), Innovationen im energieeffizienten Bau (z. B. Holzbau) und der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften für die effektive Anwendung neuer Umwelttechnologien.
Der Tag wurde mit einem Besuch im Stadtteil Husarenweg in Saarlouis fortgesetzt, wo im Rahmen des grenzüberschreitenden GReENEFF-Projekts mehrere Sozialwohnungen renoviert und neu gebaut wurden. Das Viertel Husarenweg wurde in den 1960er und 1970er Jahren gebaut. Mehrere Gebäude wurden energieeffizient und nachhaltig saniert Die Renovierung ist Teil eines Gesamtprojekts zur Verbesserung des Viertels: Installation von PV-Anlagen, Mieterstrom, Ladestationen für Elektrofahrzeuge, Barrierefreiheit usw.
Der Tag endete mit einem Rundgang entlang der Saar zur Vauban-Insel, die 2010 mit EFRE-Mitteln renoviert wurde.