Vernissage zur Ausstellung “Grenzregion – im Wandel der Zeit”

Vernissage zur Ausstellung “Grenzregion – im Wandel der Zeit”

Eine Grenze im Wandel der Zeit. So nennt sich eine Ausstellung, die von den Gemeinden Perl und Schengen, sowie dem Kreiskulturzentrum Villa Fuchs kuratiert wird. Zwei Bürgerbeteiligungen haben bisher in den jeweiligen Kommunen stattgefunden. Dabei wurden zahlreiche Fotos von den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt, die somit die inhaltliche Grundlage der Ausstellung bilden. Ausstellungseröffnung ist Samstag, 7. Mai, 18 Uhr, auf der Moselbrücke in Perl/Schengen. Musikalisch wird die Ausstellungseröffnung umrahmt von Mitgliedern des Kammerorchesters der Großregion. Nach der Eröffnung wandert die Ausstellung durch die Ortsteile der Gemeinden, um möglichst vielen Menschen, vor allem Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie sich das Leben an der Grenze verändert hat. Der Eintritt zur Vernissage und den darauffolgenden Ausstellungsorten ist frei.

Wie viele europäische Grenzen hat die Grenze zwischen Schengen und Perl eine bewegte Vergangenheit. Geprägt von den beiden Weltkriegen und dem späteren Zusammenwachsen haben die Menschen diesseits und jenseits der Grenze zueinandergefunden. Es war ein Prozess, der sich über viele Jahrzehnte hin zum Positiven entwickelt hat, was in den Nachkriegsjahren ab 1945 so noch nicht absehbar war. Denn gerade in dieser Zeit waren die Beziehungen zwischen Luxemburgern und den Menschen auf der gegenüberliegenden Uferseite der Mosel geprägt von Misstrauen. Schließlich wollten die Nationalsozialisten den luxemburgischen Staat ausradieren und germanisieren, wie es damals hieß.

Trotz allem Misstrauen hat dennoch ein Prozess des Zusammenwachsens stattgefunden, der nicht mehr aufzuhalten war und wirklich niemand mehr aufhalten wollte. Die Menschen haben beschlossen aufeinander zuzugehen. Der Prozess der Annäherung fand seinen vorläufig sichtbaren Höhepunkt im Schengener Abkommen im Jahr 1995. Von nun an konnte die Region an der Grenze ohne Barrieren zusammenwachsen. Dieser Prozess hält bis heute an und ist noch nicht ganz abgeschlossen.

Das Kreiskulturzentrum Villa Fuchs, die Gemeinden Schengen und Perl, haben es sich zur Aufgabe gemacht eine Ausstellung zu präsentieren, die den langen Prozess der Annäherung auf beiden Seiten der Mosel aufzeigt. Aber auch die sich wandelnden Infrastrukturprozesse in den jeweiligen Kommunen werden mit der Gegenüberstellung „früher und heute“ eindrucksvoll sichtbar gemacht. Sie zeigen zudem, dass die Veränderungen diesseits und jenseits der faktisch nicht mehr vorhandenen Grenze weiter im Gange sind und vor allem sich sehr gleich auf beiden Seiten entwickeln.

Die Bürgerinnen und Bürger von Schengen und Perl haben diese Ausstellung erst möglich gemacht. Sie haben Bilder aus ihren Archiven genommen, sie mit zu den Bürgerbeteiligungen in Perl und Schengen gebracht und ihre Geschichten dazu erzählt. Herausgekommen ist ein Dokument der Zeitgeschichte, das die Grenze im Wandel der Zeit sehr beeindruckend zeigt. Jede einzelne Bilderstele erzeugt Emotionen, weil auf ihnen Menschen, Gebäude, Ereignisse, Regionen und Straßen zu sehen sind, die es aus der heutigen Perspektive so nicht mehr gibt, aber im Gedächtnis vieler Menschen immer noch präsent sind.

Das Projekt wird von der Europäischen Union über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms INTERREG V A Großregion gefördert.

Datum

07 Mai 2022
Vorbei!

Uhrzeit

18:00

Achsen|Axes

Achse 3 - Gesundheit und soziale Insertion

Veranstaltungsort

Moselbrücke zwischen Perl und Schengen
Moselbrücke

Veranstalter

Kulturzentrum Villa Fuchs
Telefon
06861 93670
Website
https://www.villa-fuchs.de/

Weitere Veranstalter

Gemeinde Schengen